Ferienschach in Polen

Wieder reisten Henry, Julian und Jonah zu Beginn der Sommerferien zusammen mit 48 anderen Kinder an die Ostsee nach Darlowko in Polen, um an dem integrativen Schachcamp teilzunehmen.

Fast jeder Tag startete um 6:30 Uhr mit der Morgengymnastik, oft am Strand, gefolgt vom Frühstück um 8:30 Uhr. Um 9:30 Uhr begannen die Partien in der Gruppe A mit insgesamt 30 TN bis zum Alter von 18 Jahren. Das wechselnde Nachmittagsprogramm beinhaltete Integrationsspiele, Schachtraining, einen Ausflug auf einem Piratenschiff sowie eine Sportolympiade, bei der Julian den 4. Platz belegte.

Am Sonntag fand dann ein neunrundiges Schnellschachturnier (7 min +5 sec) statt, bei dem Jonah mit 6.5 Punkten aus 9 Spielen den sechsten von 50 Plätzen erobern konnte. Julian mit 5 Punkten und Henry mit 4 Punkten landeten im Mittelfeld. Einen Tag später wurde ein Tandemturnier gespielt. Hier war Henry mit einem dritten Platz sehr erfolgreich.

Der Tag vor der Abreise war nochmals ein besonderer. Am Vormittag wurde die siebte und letzte Runde des Langschachturniers ausgespielt, wobei sich die Drei im Mittelfeld wieder fanden.

Am Nachmittag kam der polnische Großmeister Mateusz Bartel, um gegen die hoch motivierten Kinder ein Simultanturnier auszuspielen. Am späten Abend nach der Siegerehrung fielen die meisten müde ins Bett, aber nicht ohne Vorfreude auf das nächste Jahr. Denn nach drei Jahren ist zwischen den Jugendlichen eine gute Gemeinschaft gewachsen, womit das integrative Camp eines seiner Ziele erreicht hat.

Die eiskalten Jungs

GM Mateusz Bartel

Preise sind immer toll.

Tabelle Langschach

Tabelle Rapid

Interview mit Gernot „Gunny“ Leusch

Perlen von Bodensee: Die Schachkneipe auf Twitch

Der bekannte Schachstreamer und –kommentator hat sich dem SC Postbauer-Heng angeschlossen.

KH: Wann hast du mit dem Schachspielen angefangen?
Gunny: Mit 6 Jahren hat mir mein Vater einiges beigebracht, bevor ich dann dem Landsberger Schachklub beitrat. Es hat mir einfach Spaß gemacht, und deshalb habe ich auch einige Schachbücher durchgearbeitet. In der Jugend stellte sich der Erfolg ein, u.a. wurde ich auch Schwäbischer Meister.

KH: Wie ging es weiter?
Gunny: Das Ganze hat sich dann dahin entwickelt, dass wir uns später zu viert jeden Tag zum Blitzen getroffen haben und eine richtig starke Mannschaft hatten, die auch u.a. an der Bayerischen Blitzmeisterschaft teilgenommen hat. Dann sind wir geschlossen in die damalige Oberliga Mannschaft von Göggingen gewechselt. An Brett 1 spielte die Schachlegende Pal Benkö.

KH: Was war dein überraschendes Ergebnis?
Gunny: Wir haben dann natürlich auch an vielen Turnieren teilgenommen, u.a. an dem „Berliner Sommer“ 1995. Da traf ich dann in der 1. Runde auf den GM Vereslav Eingorn (Elo 2600), der sich nur durch ein Dauerschach in ein Remis retten konnte. Es war natürlich auch insofern Glück dabei, da ich mich am Abend vorher genau auf die gespielte Eröffnung vorbereitet hatte.
Partie

KH: Warum kam es dann zu der langen Schachpause?
Gunny: Nach 2 Jahren in der Oberliga ging es dann aus beruflichen Gründen zeitmäßig nicht mehr. Zuerst war ich 2 Jahre in Paris tätig bevor ich ein Unternehmen in Berlin gründete. Es war eine spannende aber auch stressige Zeit, in der alles andere hinten an stand.

KH: Was hat dich zum Schach zurückgebracht?
Gunny: In der Corona-Zeit habe ich dann wie einige andere auf Twitch einen Live-Stream “GunnysWorld” installiert. An 3 Tagen in der Woche haben wir hier seitdem ein lockeres Zusammensein auch mit Musik, montags und mittwochs wird geblitzt, donnerstags gibt es eine Trainingsrunde mit der Analyse von Großmeisterpartien.

KH: Aber das ist ja nicht alles.
Gunny: Auf You Tube gibt es einen Kanal „Gunny’s Chessalyze“, der im Augenblick 8700 Abonnenten hat. Hier sind bisher 870 Videos von einzelnen Partien der  verschiedensten Schachgroßveranstaltungen hochgeladen. Die Videos werden von mir zeitnah zu den stattgefundenen Spielen erstellt. Es gibt aber auch ca. 100 Eröffnungsstudien, die sich in erster Linie an Amateure richten.

KH: Bei welchen Großveranstaltungen warst du bisher als Kommentator tätig?
Gunny: Im Jahr 2021 die Blitz und–Schnellschach-Weltmeisterschaft, die letztjährigen German Masters in Magdeburg zusammen mit dem GM Klaus Bischoff und die Schacholympiade u.a. mit GM Elisabeth Pähtz und GM Sebastian Siebrecht.

KH: Was hat dich bewogen, beim SC Postbauer-Heng wieder an die Bretter zu gehen?
Gunny: Durch den Kontakt zu Stefan Ratscheu habe ich den Verein kennengelernt. Ich finde es bewundernswert, was in dem Verein für eine Jugendarbeit geleistet wird, wozu natürlich auch das große Jugendturnier am 1. Mai gehört.

KH: Vielen Dank für das Interview, wir freuen uns auf dich.

100 Jahre SC Bechhofen – Glückwünsche vom SC Postbauer-Heng und Teilnahme am Simultanschach mit zwei Großmeistern

Im Jubiläumsjahr richtet der Bechhofener Schachclub mehrere schachliche Veranstaltungen aus, um das hundertjährige Bestehen gebührend zu feiern. Herausragend ist sicherlich die Simultanveranstaltung zu der Vereinsvorstand Klaus Böse eine Großmeisterin und einen Großmeister gewinnen konnte: Jana Schneider von Bavaria Regensburg und – in der Mittelfränkischen Schachscene gut bekannt – Michael Prusikin.

Bei schönem und sonnigen Juni-Wetter fanden sich am Samstag 17.06. am Pausenhof der Grund- und Mittelschule Bechhofen 46 Teilnehmer aus den regionalen Schachvereinen ein um dann in zwei Gruppen aufgeteilt ihr Können gegen die zwei Großmeister zu beweisen – der SC Postbauer-Heng wurde von Nick Merdian und Martin Sippl vertreten. In einem kurzweiligen Vortrag ging Klaus Böse zuvor auf die Geschichte des SC Bechhofen ein und man konnte erfahren, dass in der Vergangenheit u.a. hochkarätige Simultanveranstaltungen durchgeführt wurden mit bekannten Spielern wie Ludek Pachmann, Wolfgang Unzicker oder Michael Adams.

WGM Jana Schneider und GM Prusikin zeigten eindrucksvoll ihre Stärke auch beim Spiel an vielen Brettern gleichzeitig und bei wahrlich nicht allzu kühler Aussentemperatur, beide konnten nicht geschlagen werden. Allerdings war es durchaus möglich in der einen oder anderen Partie ein Remis den beiden Profis abzutrotzen, was auch Nick Merdian und Martin Sippl gelang. Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, zu dem auch die Bewirtung mit allerlei Kuchen und Getränken beitrug.

Klaus Böse bei der Eröffnungsrede mit WGM Jana Schneider und GM Michael Prusikin

Die Steckbriefe der beiden Großmeister und Michael Prusikin in Aktion.